Okt 20  20 UHR

KIRSZENBAUM

Das Werk von Kirszenbaum – das Duo ist beheimatet in der polnischen Künstlermetropole Krakau – ist ein wilder Ritt durch Post-Folk-Landschaften gepaart mit verschiedensten Genres: Da treffen slawische Rhythmen auf Tom-Waits-hafte Klänge auf die Klangwelten der Band Junip. Zola tanzt zu Klezmer, während Henry Miller in einem melancholischen Karussell verweilt. Es scheint sich um Jazz zu handeln! Der stark von elektronischen Elementen geprägte Sound der Band setzt sich u.a. aus live eingespielten Loops, eng verwobenen Gitarrenklängen und einer Post-Rock-Geige zusammen. Heraus kommt eine zeitgemäße und sehr eigene Interpretation slawischer und angelsächsischer Folk-Musik mit Klezmer-Elementen.

Kenner hören sofort die Einflüsse von Warren Ellis, Tom Waits, Fink und Nick Cave. Die Texte indes sind von großen Literaten geprägt, etwa Franz Kafka, Alber Camus oder Terry Pratchett.

Für das Auge gibt es auch etwas zu erleben, denn zur Live-Musik werden Video-Collagen gezeigt, die von Stummfilmen und dem frühen Science-Fiction-Kino inspiriert sind. Ein Konzert von Kirszenbaum ist eine dunkle Postfolk-Klangreise von Tove Jansson zu Friedrich Nietzsche und darüber hinaus. Das Duo hat es bereits bis weit über die Grenzen Krakaus gebracht, sogar auf dem Taubertal Festival in Rothenburg o.d.T. kam man schon in ihren Genuss! Die beiden Künstler Kacper Szpyrka (Philosoph und Geiger) und Kuba Wiśniewski (Anglist und Songwriter) arbeiten seit Langem zusammen, haben als Formation „Pora Wiatru“ über 150 Konzerte zusammen gespielt und u.a. den Hauptpreis bei der polnischen Ausgabe des Emergenza-Festivals gewonnen. Aktuell arbeiten die beiden eng mit dem Schlagzeuger Krzysiek Zawidowski zusammen: Ihr Mini-Album „Maszyny Trurla“ widmet sich dem legendären, weltbekannten polnischen Science-Fiction-Autor Stanisław Lem. Man darf gespannt sein auf dieses außergewöhnliche Werk.

 

Fotos: Anja Duda